Wenn der Körper "NEIN" sagt

Wenn Ihr Kopf und Ihr Trainingsplan  "JA" sagen , aber Ihr Körper sagt "Nein".............................Glauben Sie mir ich kenne diese Momente nur zu gut. Frustration, Unverständnis und null Akzeptanz bis hin zur Selbstverachtung waren meine früheren Reaktionen auf das "NEIN" meines Körpers. Ich habe es soweit getrieben, dass ich mir aus Ignoranz und Uebermüdung eine Verletzung im Schulterbreich zugezogen habe, welche nicht mehr ganz heilen und mich für den Rest meines Lebens begleiten und einschränken wird. Dies ist nun über ein Jahr her und ich leide nach einem intensiven Training nach wie vor unter einigen schmerzbedingt schlaflosen Nächten. Ganz zu schweigen davon, dass die darauffolgenden Trainingstage nur reduziert und in einem sanften Modus möglich sind. Und ich bin absolut selber schuld.

 

Doch der Körper setzt nicht nur aus Gründen der Ueberbelastung und Müdigkeit ein "NEIN", sondern auch wenn er schlichtweg von der anatomischen Struktur her noch nicht soweit ist eine Leistung zu erbringen. Auch hier müssen wir diese Verweigerung akzeptieren und  unserem Körper die Zeit und den Raum geben sich auf die neue Herausforderung vorbereiten zu können.

 

Unser Körper mit seinen Funktionen ist ein Wunder der Natur. Ich bin immer und immer wieder begeistert und beeindruckt von der menschlichen Lernfähigkeit, doch diese Lernfähigkeit passiert nicht von heute auf morgen. Hier bewahrheitet sich das Sprichwort "Gut Ding will Weile haben" . Und dann braucht es einfach diese Momente wo wir, in diesem Fall, Uebungen gesorgt sein lassen müssen und wir uns zu einem späteren Zeitpunkt wieder diesem Teil unseres Trainings oder Ziel widmen.

 

Die Freude darüber wenn ein neuer Move oder eine neue Uebung gelingt sind dafür unbeschreiblich und entschädigen für die Gedult, welche im Vorfeld gefordert worden ist.

 

Und diese "NEIN"-Phase kann für Sie mental eine sehr positive Erfahrung sein. Für mich sind es mittlerweile Momente der Ruhe und der Besinnung. Heute kann ich die Verweigerung meines Körpers viel besser annehmen und habe mir angeeignet auf andere Uebungen oder Pläne auszuweichen, ohne nervös zu werden. Ich bin sogar in der Lage mein Training mit gutem Gewissen abzubrechen, wenn ich merke das mein Körper überbelastet ist. Früher wäre das für mich undenkbar gewesen und ich habe das als Schwäche gewertet. Eine absolut falsche und gesundheitsgefährdende Einstellung.

 

Als ich mich verletzt habe war ich total fassungslos. Abgesehen von den Schmerzen war ich mental zusätzlich am Boden zerstört. Nein meine Verletzung war nicht wirklich schlimm, aber sie hat mich für einen Moment quasi still gelegt und ausgeschalten. Durch viel Glück und dank meiner gut trainierten Muskulatur kann ich nach wie vor Sport in einem intensiveren Level betreiben, doch musste ich auch einige meiner Träume und Ziele los lassen da es risiko- und schmerzbedingt einfach nicht mehr geht. Doch habe ich durch dieses Ereignis unglaublich viel über den Körper und die Bewegungsabläufe und Funktionen sowie sehr viel über mich selber gelernt. Und dafür bin ich wirklich dankbar.

 

Achten Sie bewusst auf Ihren Körper und seine Signale. Tun Sie es mir nicht gleich und ignorieren die ersten Anzeichen. Es gibt immer die Phasen wo man sich schlapp und müde fühlt, die Lust auf das Training fehlt und man sich überwinden muss eine Traininseinheit anzupacken. Aber wenn der Körper wirklich erschöpft ist und Ihnen sogar Schmerzen verursacht, dann bitte akzeptieren Sie dieses "NEIN" und versuchen es am nächsten oder übernächsten Tag wieder. Gönnen Sie sich diese Pause. Denn keine Ruhepause dauert in der Regel so lange wie eine Verletzungspause und Sie besitzen nur

OneBodyOneSoul........................

 

Namaste

Ihre Anja